Pressemitteilung 62/2019


Das Oderbruch soll europäisches Kulturerbe werden

Der Landkreis Märkisch-Oderland überreichte im Auftrag der Kommunen des Oderbruchs am Montag die Bewerbung auf das Europäische Kulturerbe-Siegel.

Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel werden Kulturdenkmale, Kulturlandschaften und Gedenkstätten ausgezeichnet, die die europäische Einigung, die gemeinsamen Werte sowie die Geschichte und Kultur der EU symbolisieren.

Die Bewerbung steht unter dem Titel „Das Oderbruch – Menschen machen Landschaft“. Das Oderbruch an der deutsch-polnischen Grenze ist ein prägnantes Beispiel für die anthropogene Formung von Landschaften in der europäischen Geschichte. Als klar abgrenzbarer und größter besiedelter Flusspolder Europas verfügt es über ein raumübergreifendes Wassersystem, eine so genannte Landschaftsmaschine, die technische Elemente aus über 250 Jahren in einer Ausdehnung von fast 1.000 km² integriert. Die Siedlungsgeschichte des Oderbruchs hat sich in einer außergewöhnlich hohen Dichte an Baudenkmalen niedergeschlagen und ist in Fischerdörfern, Kolonistendörfern und Loosegehöften bis heute für Besucher sehr gut ablesbar.

Die Stiftung Oderbruch sammelte für die Bewerbung auf das Europäische Kulturerbe-Siegel Spenden. Städte und Gemeinden des Oderbruchs unterstützen das Vorhaben mit einer jährlichen Spende von mind. 20 Cent je Einwohner. Der Landkreis Märkisch-Oderland unterstützt die Initiative, indem jeder Euro aus den Kommunen durch den Landkreis verdoppelt wird.

Die Bewerbung unterliegt einem zweistufigen Bewerbungsverfahren. In der ersten Stufe wird die Kultusministerkonferenz Ende 2020 darüber entscheiden, ob die Bewerbung an eine europäische Jury weitergegeben wird. Pro Bewerbungsrunde darf jeder Mitgliedsstaat nur zwei Stätte vorschlagen. Gelangt die Bewerbung in die zweite Runde, entscheidet dann eine europäische Jury im Frühjahr 2021, welche von den beiden Bewerbern mit dem Siegel ausgezeichnet wird. Die Europäische Kommission vergibt das Siegel alle zwei Jahre an nur einer Stätte pro Mitgliedsstaat. Das Oderbruch wäre in ganz Europa die erste Kulturlandschaft, die dieses Siegel bekommen würde.

Bild: ©camcop media Andreas Klug

Seelow, 7. Oktober 2019

backward Zurück
Frau Johanna Seelig
Stabsstelle des Landrates
Leiterin Stabsstelle/ Persönliche Referentin des Landrates und Pressesprecherin
Kontaktdaten