Der Archivbestand Stadtbauamt Strausberg wieder nutzbar
Der Archivbestand A.1.3.1. Stadtbauamt Strausberg
Der Archivbestand A.1.3.1 Stadtbauamt Strausberg stellt ein einzigartiges Zeugnis über die Entwicklungsgeschichte der Stadt Strausberg ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts dar. Neben der Baugeschichte können hier beispielsweise Erkenntnisse über die Einwohnerentwicklung der Stadt in Verbindung mit der zunehmenden Mobilität durch die Eisenbahn gewonnen werden: Denn seit Eröffnung des Bahnhofes an der Ostbahnlinie erfolgte vor allem ein Zuzug aus der Hauptstadt Berlin.
In der Vergangenheit war der Archivbestand bereits Forschungsgegenstand zu jüdischem Leben in Strausberg, denn der Bestand enthält auch Namen von ca. 2000 Strausberger Bürgern und Siedlern, die durch ein Personenregister erschlossen sind. Aus den gewonnenen Informationen wird ein Gedenkbuch entstehen. Auch wurde der Archivbestand für Sonderausstellungen des Stadtmuseums Strausberg als Quelle genutzt. Eine Recherche ist über ein Findbuch möglich.
Der historische Bauaktenbestand der Stadt Strausberg befindet sich seit 2012 als Archivgut im Kreisarchiv Märkisch-Oderland, wo er sachgerecht aufbewahrt wird.
Aufgrund der jahrzehntelangen unsachgemäßen Lagerung vor der Übernahme sind die Akten verschmutzt und leider teilweise auch mit Schimmel kontaminiert. Eine Nutzung des Bestandes für die wissenschaftliche und heimatkundliche Forschung ist daher nur eingeschränkt möglich (Gesundheits- und Bestandsschutz).
Antrag auf Förderung für die Trockenreinigung
Im Januar des Jahres wurde ein Fördermittelantrag auf Trockenreinigung des Bestandes bei der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) an der Staatsbibliothek zu Berlin gestellt.
Am 21.07.2023 wurde dieser Antrag positiv beschieden und es kann nun mit der Maßnahme begonnen werden. Diese umfasst den Transport des Archivbestandes aus dem Kreisarchiv zum Dienstleister, die Trockenreinigung der Archivalien und den Rücktransport durch die Dienstleistungsfirma zum Kreisarchiv. Eine blattweise Trockenreinigung der Akten wird mithilfe von Latexschwämmen, Druckluft und Mikrofasertüchern unter einer mikrobiologischen Sicherheitswerkbank vorgenommen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 24.133,20 €. Da keine 100 % Förderung möglich ist, wurde eine Förderung in Höhe von 14.479,92 € gestellt (60 %) und diese wurde bewilligt.
Der Bestand wurde am 16.08.2023 durch die Fachfirma abgeholt und ist nun wieder in unsere Archivbestände zurückgekehrt.