Pressemitteilung 59/2024

Ausstellungseröffnung im Landratsamt - "STILLgeschwiegen - Die Vertriebenen in der SBZ und DDR"

Die Wanderausstellung „STILLgeschwiegen – Die Vertriebenen in der SBZ und DDR“ der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen gastiert vom 30. Dezember 2024 bis 31. März 2025 im Landratsamt in Seelow. 

Zentrales Thema der Ausstellung, die erstmals im März 2024 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ist das Schicksal der deutschen Vertriebenen und Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gelandet sind und dann in der DDR gelebt haben. 

Damit wird 35 Jahre nach dem Fall der Mauer eine Lücke in der Aufarbeitung und öffentlichen Wahrnehmung des Themas und der betroffenen Menschen geschlossen.

Das Schicksal der Vertriebenen in der SBZ und späteren DDR verlief anders als das der Vertriebenen in Westdeutschland. Die aus verschiedenen Gründen in der Sowjetischen Besatzungszone angekommenen und sesshaft gewordenen Heimatvertriebenen durften sich weder in Selbstorganisationen zusammenschließen, noch zum eigenen oder kollektiven Schicksal bekennen. Die Tabuisierung war total, ihr Schicksal blieb Privatsache, obwohl sie mit rund 4,3 Millionen knapp 25 % der Gesamtbevölkerung darstellten. 

Eine emotionale und historische Aufarbeitung, die das subjektive Empfinden über die offizielle Negierung des traumatischen Leids berücksichtigt, fand auch nach 1990 nur unzureichend statt. Bis heute verletzt dieses Defizit die Betroffenen, weil sie sich innerhalb der Gesellschaft und auch von staatlichen Stellen mit ihrem besonderen Schicksal noch immer nicht ausreichend wahrgenommen fühlen.

Die Eröffnungsveranstaltung findet am 6. Januar 2025 um 15 Uhr im Foyer des Landratsamtes Seelow statt. 

Die Präsentation der Wanderausstellung wird vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat gefördert. 


Seelow, 30.12.2024